Schlacht bei Torgairn (Fortsetzung)

Fortsetzung von dem hier:http://www.forenstar.com/board/viewtopic.php?nxu=86556771nx3483&p=4698#4698

"Ich bin hier um die Einzelheiten des morgigen Tages zu besprechen, sodass euer Überraschungsangriff maximalen Schaden beim Feind verursachen wird." antwortete der rab Shaquo, während er den Metbecher schwenkte.

Theoderich lächelte und nahm einen Schluck Met. Dann beugte er sich über ausgebreitete Karten. "Ich positioniere unsere Truppen hinter dieser Anhöhe.", begann er. "Eine Division ist schon zu Beginn auf den Pferden und eskortiert schwere Artillerie, welche vor dem Sturmangriff Ölfässer auf die Feinde schleudern werden. Diese Artillerie wird von der zweiten Division bedient, sodass in der Salve gut 3000 Fässer fliegen werden. Die letzte Division wird zeitgleich mit den Fässern brennede Feine schießen." Der König fuhr mit dem Finger über die Karten und deute die Ziele der Geschosse an, zu denen auch der feindliche Befehlsstand gehörte. "Nach dieser einen Salve wird die erste Division angreifen. Ich selbst werde kurze Zeit später mit der zweiten und dritten Division und der Rabengarde in die Schlacht reiten. Ziele der Reiterei sind neben dem Befehlsstand von Kenji auch die Verteidigung der Mauern und das Zentrum der Angreifer.
Wichtig wird sein, dass dein Zeichen im richtigen Moment kommt. Der Pfeil, den mein Boote überbracht hat, wurde mit einem Zauber belegt. Wird er verschossen, fängt er in blauen Flammen an zu brennen."

Erneut nahm der König einen großen Schluck Met und schenkte nach.

Valvadil nickte zufrieden." Ausgezeichnet. Hierfür solltest du wissen, dass Kenjis Befehlsstand aller Wahrscheinlickkeit nach von den Rittern des eisernen Rings, sowie von den Sturmmpaladinen bewacht wird. Die Ritter des eisernen Rings können Metall durch Berührung verformen, seid also vorsichtig, wenn ihr schwere Infanterie einsetzt; und die Sturmpaladine verfügen über mächtige Luft- und Blitzzauber."
Er hielt einen Moment inne und deutete mit dem Finger auf die Ostmauer der Stadt:" Kenji wird sicher versuchen weitere Eingänge zur Stadt zu erobern, um seine zahlenmäßige Überlegenheit ausnutzen zu können. Das Osttor ist das größte und wichtigste Tor der Stadt. Sollten die Kineaten versuchen es einzunehmen haben deine Truppen die perfekte Chance Ihnen in den Rücken zu fallen. Ich werde daher versuchen Kenjis Truppen dorthin zu locken, bevor ich euch das Zeichen gebe. Sollten die Kineaten eine weitere Bresche im Norden schlagen wollen, solltest du deine Truppen auf das Zentrum und den Befehlsstand konzentrieren. Die Verteidigung der Mauern selbst werden die Zwerge und meine Truppen übernehmen. Es wäre zu gefährlich eigene truppen dorthin zu schicken, die Mörderlöcher sind noch immer offen."

"Dann wird die erste Division nur leicht gerüstet den Befehlsstand angreifen.", begann Theoderich. "Magie kann ich nicht nutzen. Unser Heer ist sehr weltlich... Ich denke aber, dass die Artillerie den Sturmpaladinen und dem Rest gut einheizen wird."

"Gut. Dann wünsche ich dir für den morgigen Tag alles Gute. Ich bin überzeugt, wir werden siegreich sein."
Mit diesen Worten erhob sich Valvadil und verneigte sich zum Abschied.

Theoderich blieb sitzen. "Ich freue mich auf ein gutes Wiedersehen!", sagte der König und prostete ein letztes Mal zu, ehe er seinen Becher in einem Zug leer trank. "Diesem Kenji werden wir zeigen, was Krieg bedeutet!"

Valvadil kehrte in die Stadt zurück, um noch ein paar Stunden schlafen zu können. Als die ersten Sonnenstrahlen auf die Stadtmauern trafen sah man am Horizont bereits wieder das Heer der Kineaten aufmarschieren. Sofort wurde Alarm ausgelöst und wenig später flogen bereits wieder die Geschosse der Belagerungsmaschinen. Die Kineaten hatten es diesmal auf den großen Turm an der nordöstlichen Ecke der Stadt abgesehen. Ihre Infanterie hingegen bewegte sich nicht vom Fleck; leider außerhalb der Reichweite der Bogenschützen. Kaitaki stand auf der Brüstung und sondierte die Lage. Die Bresche in der Mauer war notdürftig repariert, würde aber vermutlich nicht lange halten, wenn die Kineaten ihr Feuer darauf konzentrierten. Was den Axet von Torgairn jedoch weit mehr beunruhigte war die Tatsache, dass er die feindliche Kavallerie nirgendwo entdecken konnte.

Theoderich bewegte sein Heer wieder hinter den Hügel. Die Artillerie wurde wie gewohnt errichtet, während die 3 Division die Stellung sicherte. Als dem König berichtet worden war, dass die Kavallerie des Feindes nicht auszumachen war, hatte er angeordnet, neben dem Angriff auch eine Verteidigung zu organisieren.

Bald waren Spieße in den Boden um die Stellung errichtet worden, durchbrochen von Zugangswegen und tiefen Gräben. Die erste Division hielt sich weiter bereit für den Angriff.

Schon bald war die reparierte Mauer wieder eingerissen und die Bresche erneut geöffnet. Die verteidiger machte sich auf den Ansturm des Feindes gefasst; aber der kam nicht. Die Kineaten warteten noch. Erst als der große Nordwestturm zu brökeln begann marschierten die ersten Kompanien los. Einige weitere Treffer schlugen mit lautem Krach in den Turm ein. Die Turmspitze wurde von einem Brandgeschoss getroffen und setzte die dort stationierten Verteidiger in Brand. Ihre Schreier übertönten die einschlagenen Geschosse. Kurz darauf schlug ein großes Geschoss in die Flanke des Turms und langsam, dann immer schneller begann er auf die Mauer zu kippen. Gesteinsbrocken und brennende Leichen fielen herunter und erschlugen einige Darier, bevor diese sich in Sicherheit bringen konnten. Dann schließlich schlug der Turm auf den Wall und zerbarst mit einem ohrenbetäubenden Lärm und einer Wolke aus Staub, Stein und Dreck, die das ganze Gebiet verschluckte. Als sich die Sichet wieder gebessert hatte sah man das ganze Ausmaß der Verwüstung. Die herunterfallenden Gesteinsbrocken hatten dutzende getötet und noch mehr verletzt. Die Mauer hatte die Gerölllawine des Turms getielt, sodass ein Teil auf die Außenseite und der andere auf die Innenseite gefallen war. Und noch immer schlugen weitere Geschosse ein, um den Invasionstruppen den Weg zu ebnen.
Die ersten Angreifer hatten die ,nunmehr zwei, Breschen kurz darauf erreicht und wie schon am Vortag begann nun wieder das Geklirre von Schwertern und Rüstungen, Kampf- und Schmerzensschreie.
"wartet noch." sagte Valvadil, der von einer sicheren Position auf einem der Westtürme die Lage überblickte," Wir warten noch auf die zweite Angriffswelle, bevor wir das Signal geben."

Diesmal beobachtete Theoderich selbst die Schlacht durch ein Fernrohr. Hinter ihm standen 1.000 Reiter der Rabengarde und dahinter die erste Division in leichter Ausrüstung zu Pferde, welche den feindlichen Befehlsstand angreifen sollten. Die zweite und dritte Division hielt sich an den Bögen und Belagerungsmaschinen bereit, um mit dem Zeichen sofort anzugreifen.
"Sobald der Brandpfeil fliegt feuert alles. Wartet nicht auf mein Zeichen. Die Überraschung muss schnell gehen!", hatte Theoderich befohlen und wartete nun in einer schweren Panzerung aus Ketten- und Plattenpanzer. Auf den Schulterplatten waren schwarze Raben appliziert und der Helm sah aus wie ein fliegender Rabe. An seinem linken arm trug er einen großen Schild, auf dem sein Wappen zu sehen war: .
In der rechten hielt er seine zweischneidige Kriegsaxt.

Auf unzähligen Standarten hinter ihm war ebenfalls das Wappen des Königs zu sehen und das Wappen Akandrias. Der Baum und der Hammer auf rot-schwarzem Grund. Nun wartete er.

In der Zwischnzeit stand Kenji am kineatischen Befehlsstand und sondierte die Lage. Um ihn herum standen einige Boten und Offiziere.
"Schickt die Speerträger an die Flanekn: Nordost, Ost und Südost. Macht Zeitgleich die zweite Welle angriffsbereit." befahl er trocken und sofort machten sich ein paar Boten auf den Weg.
"General.", mischte sich ein Offizier ein," Es gibt keinerlei Hinweise auf einen Hinterhalt. Unsere Späher haben nichts entdeckt und die abgefangenen Boten berichten nur von darischer Verstärkung, die aber nicht kommt."
"Keine Hinweise?" Kenji sah den Offizier fragend an;" Du hast keine Ahnung.", er schüttelte beinahe beleidigt den Kopf, fasste sich dann und erläuterte:" Die Akandrianer nehmen aktiv an diesem Krieg Teil. Sie haben es aber bisher vermieden uns in offener Schlacht gegenüberzutreten. Bei Lendra haben sie zwei Flotten aus dem Nichts erschaffen. Eine reale, und eine astrale Projektion um uns abzulenken. Bei unserem Späherangriff nordwestlich von Mhari hatten sie den Großteil ihrer truppen im Hinterhalt; Und sie haben eine ganze Insel verschwinden lassen.", nach seiner Ansprache holte Kenji kurz Luft," Die Frage ist nicht OB die Akandrianer angreifen, sondern wann und wo; und vor allem wie?"

Die zweite Angriffswelle der Kineaten stürmte gegen die Mauern. Diesmal waren auch viele Sturmleitern dabei, da ein Teil der Brustwehr ohnehin schon unter kineatischer Kontrolle war.
"Jetzt". befahl Rab Shaquo Valvadil nor Torgairn energisch. Fast zeitgleich ließ der Bogenschütze die Sehne los und feuerte einen in blaue Flammen gehüllten Pfeil gen Himmel.

Als der Pfeil durch die Luft zischte, kam die Antwort sofort. Tausende brennende Geschosse aus Katapulten, Triboken und Ballisten wurden in die Reihen der Feinde und vor allem gegen den Befehlsstand geschleudert. Hunderttausende Pfeile wurden auf die Speerträger geschossen, welche die Reiterei abfangen würde. Nur sekundenbruchteile später preschte die erste Division vor, um gegen den Befehlsstand zu reiten. Sie trugen Rüstungen aus Stoff, welche mittels Leim enorm gehärtet worden war. Die Schilde waren aus Holz und ohne eiserne Nieten und die Waffen bestanden aus gehärteten Holzlanzen und Knüppeln mit steinernen Dornen. Gänzlich hatte man auf Metall verzichtet.

Die zweite und dritte Division war mittlerweile aufgesessen und griffen, angeführt vom König, die vorrückenden Kineaten an, wobei sie zuerst auf die Speerträger stießen. Beide Divisionen ritten in vollen Gefechtsharnischen, da sie die feindlichen Magier nicht so sehr zu fürchten brauchten.

Schon beim Aufprall starben dutzende Pferde und Soldaten, die Mehrzahl aber trieb die feindliche Reihe auseinander und fällte zahllose Krieger.

Mit Mißgunst beobachtete Kenji wie die einschlagenen Geschosse seine Leute in Flammen aufgingen ließen. Der Befehlsstand wurde mit einem magischen Schild abgesichert, doch der großteil seiner Truppen war der Artillerie und den Bogenschützen ausgeliefert. Als dann noch die Kavallerie durch die kineatischen Reihen schlug, musste er handeln.
"Die Flanken sollen sich zurückfallen lassen. Kavallerie bereitmachen."
Sofort wurden Flaggen geschwenkt und Hörner geblasen um die Befehle weiterzuleiten.


Mit Freude beobachtete Valvadil wie die einschlagenen Geschosse die Kineaten in Flammen aufgingen ließen. Der akandrianische Überraschungsangriff war ein voller Erfolg, auch wenn Kenji selbst geschützt war. Aber er wusste auch, dass irgendwo da draußen noch die feindliche Kavallerie lauerte.


Die Nachricht des akandrianischen Angriffs erreichte auch die Zwerge und Darier bei den Breschen und auf den Wällen.
"Azork!! Vertreibt sie aus unserer Stadt!! Für Darien!!" erschall Kaitakis Stimme von den Trümmern des Turms aus.
"Für Darien!!!" ,erklang das Echo vom ganzen Schlachtfeld. Mit neuem Kampfesmut beflügelt drangen die Verteidiger nun noch heftiger auf die Angreifer ein und eroberten den Boden meter für meter zurück.

Die Reiter, die auf den magischen Schutz stießen, wurden von einem Veteran der Gründungskriege angeführt. Unzählige Schlachten hatte Bernhard von Niederauen schon geschlagen, welche mit oder ohne Magie geführt worden waren. Verärgert befahl er der ersten Division, die Sicherung der Stadtmauern. Sofort schwenkten die Reiter, von denen bereits hunderte am Boden lagen. Dennoch war jeder Soldat motiviert durch den Erfolg des Angriffs und so formierte sich diese Division, um den Kineaten an der Stadtmauer in die Zange zu nehmen.


Theoderich ritt mit seinen zwei Divisionen und der Rabengarde quer über das Schlachtfeld und trieb weiter fliehende und sterbende Feinde vor sich her. Trotz seiner Verluste und einem Schnitt im rechten Bein, trieb er sein Pferd weiter und sorgte dafür, dass keine Kineaten mehr ihre Leute in den Breschen unterstützen konnten.

Plötzlich preschte die kineatische Kavallerie hinter einer Anhöhe vor und raste in vollem Gallopp auf die akandrianischen Reiter zu.
"Gegenangriff. Jetzt." befahl Kenji trocken. Sofort ordneten sich die Schlachtreihen neu und stürmten gegen die Akandrianer vor.

Theoderich befahl seine zweite Division und bildete einen Schild zwischen der dritten und den feindlichen Reitern. Zu vorderst stand er selbst mit seinen tausend Mann seiner Leibwache.
Die dritte Division unter Bernhard von Niederauen formierte sich linksseitig der zweiten, sodass die dritte Division, welche bei der Verteidigung der Mauern half, geschützt war.

Gemeinsam fochten die zwei Divisionen und bildeten vor der Stadt einen Schild aus Kriegern, sodass in der Mitte ein freies Feld entstand, auf welchem nun einige höhere Offiziere die Truppen organisierten. Theoderich ritt noch immer in der ers5ten Reihe gegen die feindliche Reiterei und schwang seine Kriegsaxt todbringend jedem entgegen, der ihm zu nahe kam. Blut klebte an seinem ganzen Körper und teilweise floss es aus kleineren und größeren Schnittwunden. Dennoch gab er nicht auf und schlachtete einen Feind nach dem anderen.

Angespornt vom selbst kämpfenden König stießen die Akandrianer ungeachtet der Verluste weiter gegen die Kineaten. Viele fochten mittlerweile zu Fuß. Andere lagen verletzt oder tot am Boden. Am schwersten war die erste Division von Verlusten geplagt, hatte sie doch nur leichte Rüstung getragen.


Am Wall schlossen die Krieger der zweiten Division immer enger den Kreis um die Kineaten, welche in der Bresche kämpften. Sie achteten darauf, den Fallgruben nicht zu nahe zu kommen und errichteten aus Schutt kleine Stellungen, um dort Boden zu sichern.

Die Kineaten hatten schwere Verluste hinnehmen müssen und waren demoralisiert, aber langsam machte sich ihre zahlenmäßige Überlegenheit bemerkbar. Für jeden Kineaten der gefällt wurde, trat sogleich ein neuer ausgeruhter Kämpfer an seine Stelle. Die Verteidiger hingegen hatten kaum noch ausgeruhte Soldaten und so drängten die Kineaten sie immer weiter zurück.

Theoderich erkannte die brenzliche Lage, sah aber keinen Ausweg. Eingekreist und Abgeschnitten vom Rückzugsweg konnte er nur hoffen, dass die Angreifer in den Breschen bald aufgeben oder sterben würden, sodass sich auch die Akandrianer in die Stadt zurück ziehen konnten.
Mittlerweile stand er selbst in der Mitte und kommandierte. "Zwei Regimenter sollen die Stadt weiter entlasten. Nach außen hin Stellungen halten! Schildwall und Speere vor!", befahl er und beobachtete wie mühsam ein Wall aus Schilden errichtet wurde, um die Kineaten zu bremsen, während zwei weitere Regimenter auf die Kineaten in den Breschen einstürmten und so dort mehr Druck aufbauten.

Von allen Seiten bedrängt fielen die Kineaten in den Breschen wie die Fliegen. Hier waren die Verteidiger nun klar in der Überzahl und metzelten ihre in die Enge getriebenen Feinde dahin.
Kenji blickte durch sein Fernrohr und war nicht amüsiert. "Die Artillerie soll mit Brandgeschossen auf die Breschen schießen." befahl er trocken. Die Befehle wurden weitergegeben und kurz darauf flogen bereits die ersten lodernden Fässer in die Truppen an der Stadtmauer und verbrannten dutzende der Soldaten.

Währenddessen öffnete sich das, von den Kineaten bisher unangetastete Westtor und Alarich stürmte mit einer Brigade aus leichter und schwerer Infanterie heraus. In einer engen Kurve drehten die Reiter dann nach Norden um die den Akandrianern mit einem Entlastungsangriff beizustehen.

Über die Hälfte der 100.000 Akandrianer in der Bresche verbrannte. Der Rest wich schreiend nach außen und innen aus und unterstützte nun die Verteidiger der Stadt an verschiedenen Stellen. Theoderich fluchte. Mürrisch beobachtete er, wie sich nun alle Akandrianer wieder den Angreifern von außen zuwandten, um die Stellungen zu sichern. "Sucht Trümmer und Holz zusammn und sichert damit die rechte Flanke! Der Rest verstärkt nicht linke Seite!", brüllte er und stürzte seinen Mannen voran wieder in die Schlacht. Die Taktik sollte Wirkung zeigen, denn nun fochten die Akandrianer mit einer sicheren und einer starken Seite.
Als die Akandrianer Alarich erblickten, kam die Motivation zurück und sie kämpften besessener als zuvor.

Alarichs Truppen preschten in die Reiter der Kineaten undsogleich begann ein blutiges Gemetzel. Obgleich von allen Seiten bedrängt wichen die Kineaten nicht zurück und lieferten sich einen erbitterten Kampf mit ihren Widersachern.

In den Breschen lagen nun die Leichen von Abertausenden Kriegern und der Geruch von verbranntem Fleisch erfüllte die Luft und ließ die Überlebenden würgen. Aber zumindest waren die Kämpfe in der Stadt jetzt beendet.
Valvadil beobachtete die Schlacht auf dem Feld durch sein Fernrohr. Kenjis zweiter Angriff war vereitelt, vermutlich würde er sich bald zurückziehen.

Als die Stadt gesichert war, wandten sich auch die dortigen Truppen der Akandrianer dem Gegenangriff auf dem Feld zu. Bernhard von Niederauen scharte diese um sich und stieß ins Zentrum der feindlichen Reihen vor.

An den anderen Stellungen bewährte sich das Ausharren. Die Akandrianer hielten ohne weitere große Verluste aus und sorgten dafür, dass die Kineaten nicht mehr voran kamen.
Nur an der Stelle, an der Bernhard mit den Truppen aus der Stadt kämpfte, gelang den Akandrianern ein kleiner Vorstoß.

schon bald hatte sich die Situation festgefahren. Beide Parteien hatten ihre Stellungen gesichert und es gelang kaum noch auch nur einen Meter Boden zu gewinnen.
Kenji hatte erkannt, dass er hier heute nichts mehr erreichen würde, außer einem sinnlosen Kräftemessen, also befahl er den geordneten Rückzug.

Die Akandrianer schleuderten noch einige Speere und Steine, bevor sie anfingen, die Toten zu verbrennen und die Verwundeten zu versorgen. Heilmagier in gelben Gewändern versorgten die schweren, Heiler die einfachen Verletzungen. Dennoch waren die Verluste hoch. 50.000 Akandrianer hatten ihr Leben verloren, hauptsächlich jüngere und unerfahrenere Soldaten. Die Rabengarde war halbiert worden, da sie beim König immer in der ersten Reihe gekämpft hatte.
Die unverletzten Soldaten errichteten zusammen mit den Dariern behelfsmäßige Wehranlagen in den Breschen, während Bernhard von Niederauen ein Dutzend Gefangener Kineaten beaufsichtigte. "Keiner von euch wird mehr an diesem Krieg teilhaben.", sagte er. "Ihr werden nach dieser Belagerung nach Akandria gebracht und eingekerkert. Wer der Krone die Treue schwört, erhält nach dem Krieg einen Hof und die akandrianische Bürgerschaft. Die Wahl liegt bei euch."

Alarich, Kaitaki und Valvadil standen im darischen Befehlsstand und berieten die Situation.
"Wir haben heute wieder viele Truppen verloren und müssen jetzt schon zwei Breschen verteidigen.", sagte Kaitaki.
"Und morgen werden sie bestimmt das Haupttor nehmen." warf Alarich ein, " Ihre stärkste Waffe ist ihre Artillerie."
"Ganz recht." bemerkte Valvadil, "Deswegen werden wir heute Nacht einen Überraschungsangriff auf ihr Lager starten. Einer der Gefangenen wird bestimmt reden."

Theoderich stand neben Valvadil. "Den Überraschungsangriff sollten wir mit mehreren Attentaten begleiten.", überlegte er. "Wenn wir dafür sorgen, dass die Wachposten nicht mehr Wache schieben, sind unsere Männer im Lager, ehe die Kineaten etwas bemerken." Der König deutete auf einige Markierungen auf der Karte. "Wenn an diesen Stellen die Wachposten ausgeschaltet werden, haben wir freien Zugang. Späher berichten mir, dass sich die Kineaten auf eben diese verlassen." Er zeigte noch ein paar Wege und Hügel, welche bei dem nächtlichen Angriff helfen würden. "Außerdem habe ich einen Brief bekommen, welcher uns alle interessieren könnte.

Der König legte ein Pergament in die Mitte:
An seyne Maiestaet den Koenig,
in meinen allumfassenden Ueberlegungen habe ich mir den Entschluss abgerungen, dass die Academia Arcanis ihren Beytrag in diesen naerrischen Schlachten leisten sollte. Der Schutz unserer Errungenschaften und der Schriften veranlasste meynen Sohn und mich, dass Eyngreyfen in den Krieg zu beschliessen. Erwartet mich in der Nacht nach dem Eingreyfen seytens der Akandrianer.

Galadus Rondrian von Winterkalt zu Lichtenfels,
Ercmagus Magister,
Principalis Academiae

"Wir müssen uns auch vor vorgelagerten Spähposten in acht nehmen." meinte Kaitaki, während die anderen den Brief lasen," wenn Kenji einen Angriff erwartet, wird er bestimmt welche aufstellen."
"Wo bleibt eigentlich die Verstärkung von den Grenzfesten?" warf Alarich in den Raum.
"Die sollte morgen ankommen, vielleicht übermorgen." sagte Valvadil, den Brief überfliegend.
"Unser oberstes Ziel ist die Artillerie des Feindes." lenkte kaitaki das Gespräch wieder auf das Thema," Wir müssen schnell rein und schnell wieder raus."
"Am besten setzen wir ihre Belagerungsgeräte in Brand." führte Alarich den Gedanken weiter, "Dafür brauchen wir nur etwas Öl. Und davon haben wir noch genug."

"Die Belagerungsgeräte übernehmt am besten ihr Darier.", sagte Theoderich. "Um die Wachposten und Späher kümmern sich meine Männer. Und was diesen Brief angeht, meine Herren, rechnet damit, dass dieser verfluchte Magier etwas verlangt. Mich würde es nicht wundern, wenn er eine Stadt als ausgleich fordert, aus der er eine noch größere Akademie machen kann. Nicht ist selbstsüchtiger und egozentrischer als dieser Magier." Er stockte kurz. "Mit Ausnahme vielleicht von mir!", scherzte er.

"Erzmagus Magister Galadus Rondrian hat von vornherein kein recht etwas zu fordern." meinte Valvadil, während er mit den Gedanken schon woanders war," Auch wenn er auf unserer Seite kämpft - Das ist sicher - haben wir seine Unterstützung weder gefordert noch erbeten. Er hat sich uns gegen, oder zumindest ohne, unseren Willen aufgedrängt. Somit verfallen alle eventuellen Ansprüche auf Land, Geld, Ressourcen und Arbeitskraft."
Ein paar Sekunden schwieg er. Dann besann er sich wieder auf den Angriff.
" Wir sollten es andersherum machen." sagte er dann," Außerhalb des Lagers sind Kenjis Verteidigungsmöglichkeiten begrenzt. Innerhalb des Lagers, kann er jedoch alles tun; dort kommt die Flexibilität der akandrianischen Truppen besser zur Geltung. Ich schlage vor, dass Alarich mit einer kleinen Gruppe die Späher und Wachposten ausschaltet; Dann gelangen die Akandrianer möglichst unauffällig zu den Belagerungsgeräten. Sobald die Kineaten Alarm auslösen, greift Alarich dann von vorne an, um die Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. Sobald die Artillerie in Flammen steht, ziehen sich beide Einheiten geordnet zurück.", schloß er seine Ausführungen.

"Was den Magier angeht, sollten wir ihn auflaufen lassen. Ich denke, die Kunst der Blauen Gilde sollte nicht ungenutzt sein. Die akandrianische Schwäche ist, dass wir keine Magier haben.", antwortete Theoderich. "Was den Angriffsplan angeht, bin ich einverstanden." Der König winkte einen der drei Generäle heran, die er in seiner Heeresführung hatte. "Die erste und zweite Division soll bei Dunkelheit bereit sein für einen Angriff. Nur leichte Ausrüstung, wir wollen ins Lager schleichen. Die dritte Division soll mit Bögen bewaffnet den Rückzug decken können."
Nach der Schlacht waren die erste und zweite Division aufgefüllt worden, während die dritte den Rest aufnahm. Zeitgleich war auch die Aufgabenteil modifiziert worden. Da nun keine Reiterei mehr benötigt würde, waren die Pferde ins Heerlager gebracht worden und die erste Division hatte die Rolle der schweren Infanterie mit Platten- und Kettenpanzern übernommen. Die Zweite Division sollte die Flanken schützen und trug zwar ebenfalls Speere, Schilde und Schwerter, aber nur leichte Panzer aus verleimten Leinenschichten. Die dritte Division sollte geschont nur am Bogen oder an der Armbrust Deckung geben. Nun musste auch diese Einteilung wieder verworfen werden. Die erste Division tauschte die Eisenrüstungen gegen die Leinenpanzer, welche auch auf den Märschen getragen wurde.
Der General salutierte und trat weg, um die kommende Schlacht zu organisieren. Theoderich wandte sich wieder der Schlachtplanung zu.