Schlacht bei Torgairn (Fortsetzung)

Es war eine dunkle Nacht. Perfekt für einen Überraschungsangriff. das schwache Mondlicht wurde von den dicken Wolken fast vollständig geschluckt. Alarich hatte sich mit seiner Truppe ins hohe Gras gelegt und wartete auf auf seinen Kundschafter. Tief geduckt schlich dieser schließlich zurück zum darischen Offizier.
"Und?", flüsterte Alarich ungeduldig.
"Keine vorgelagerten Spähposten, Rhân. Auch die Wachen im Lager sind nicht gerade zahlreich. die könnte ich sogar alleine ausschalten. Fast alle Kineaten scheinen zu schlafen, es brennen kaum Feuer im Lager.", berichtete der Kundschafter eilig.
"Seltsam...", meinte Alarich nachdenklich," Entweder sie unterschätzen uns, oder es ist eine Falle. Wir müssen vorsichtig sein. Also los. ebnen wir den Akandrianern den Weg."

Über das ganze Feld verteilt schlichen in graue und dunkelblaue Gewänder gekleidete Aandrianer. Die meisten trugen ihre Schilde und Speere einige wenige hatten Schwerter dabei. Die Rüstungen waren wieder aus Leinen und Leim, die Schilde und Speere waren mit Stoffen umwickelt, sodass sie weder klirrten noch glänzten.
In einem der kleinen Trupps führte der Unterweibel Marcus das Kommando. Er war erst letztes Jahr eingezogen worden, hatte sich aber bewährt und war schnell befördert worden. Nun beobachtete er, wie Alarichs Leute vorrückten und die Wächter suchten. Sein Trupp folgte nur langsam und hielt sich bedeckt im Schatten.

Alarich überblickte die Lage. Alles war stockfinster. Der Späher hatte recht. Es brannten so gut wie keine Feuer. Nur am Tor waren links und recht jeweils zwei Fackeln angebracht, die vergeblich versuchten die Dunkelheit zu verscheuchen. Aus dem Lager selbst wurde die Nacht ebenfalls kaum erhellt. Es sah alles sehr verdächtig aus, aber sie konnten die Mission jetzt nicht einfach abbrechen.
Die Silhouetten der Wachen waren gerade eben noch zu erkennen. Sie standen gelangweilt auf den Wehrgängen und ahnten offenbar nichts von dem Angriff. Alarich gab seinen Bogenschützen ein Zeichen und diese positionierten sich leise in gebührendem Abstand entlang der Palisaden und nahemn die Wachen ins Visier. Ein weiteres Zeichen von Alarich ließ mehrere Dutzend Pfeile zeitgleich aus den Sehnen flitzen. Leise surrten die Geschosse durch die Finsternis und fanden mit tödlicher Präzision ihre Ziele. Die Wachen auf den Wehrgängen fielen beinahe alle gleichzeitig um.
Noch während die Pfeile flogen, hatten sich die Nahkämpfer auf den Weg gemacht um Seile über die Palisaden zu werfen, anwelchen sie nun leichtfüßig emporkletterten und den Eingangsbereich einnahmen.
"Ssshh. Ganz leise." flüsterte Alarich seinen Leuten zu, als diese das Tor so behutsam wie möglich öffneten," Zuerst kommen die Belagerungsmaschinen dran, danach fackeln wir ihr Lager ab. Wartet auf die Akandrianer und seid leise. Wenn wir zu früh entdeckt werden, kommen wir nicht bis zu ihrer Artillerie und der Angriff war vergebens."

Auf ganzer Breite rückten die Akandrianer vor, immer in sicherem Abstand. Marcus beobachtete, wie die Wachen von den Wällen fielen und die Darier die Tore öffneten. Er lies seine Leute dichter anschleichen, immer im Schatten irgendwelcher Felsbrocken, Bäume oder Büsche. Als die Darier weiter eindrangen, drangen auch die Akandrianer ein und suchten sich den Weg zur Belagerungsmaschinerie.

Für die Angreifer war es nicht schwer innerhalb des Lagers voranzukommen. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Nichteinmal die breiten Hauptwege, auf denen die Artillerie des Tages gegen die Stadt geschoben wurde, waren beleuchtet. Das war ein Vorteil für die Alliierten Truppen der Akandrianer und Darier. Feindliche Wachen würden wohl kaum etwas sehen können. Andererseits konnten die Infiltrationstruppen auch leicht in eine Falle tappen, daher gingen sie mit äußerster Vorsicht vor.
Alarich selbst stand neben dem Tor und hielt sich bereit. Gern wäre er selbst tief ins feindliche Lager vorgedrungen, aber Plan hatte ihm nunmal eine andere Rolle vorgeschrieben. Daher beschränkte er sich darauf den an ihm vorbeischleichenden Akandrianern motivierende Worte zu zuflüstern:" Los jetzt.", "Macht sie fertig.", "Ihr schafft das."
Motivation konnte man in dieser Situation mit Gold aufwiegen, denn sollte nur ein einziger Gegner ihre Anwesenheit bemerken, wären sie verloren.
Nachdem die Akandrianer das Tor passiert hatten und sich der feindlichen Artillerie auf Kampfdistanz näherten, sammelte er seine Leibgarde um sich und bildete die Nachhut um den Rückzug zu decken; denn sobald die Belagerungsmaschinen in Flammen aufgingen, würden die Kineaten alarmiert sein.
Mit einer kleinen Truppe schlich Alarich zwischen den Zelten entlang und suchte eine gute Postition um den zu erwartenden feindlichen Konterangriff abzufangen. An einer Stelle, an der sich zwei Hauptwege kreuzten, glaubte er so eine Position gefunden zu haben, deutete seiner Gruppe sich angriffsbereit zu halten und kniete sich tief ins feuchte Gras.
Mißtrauisch runzelte er plötzlich die Stirn. Feucht? Es hatte nicht geregnet. Das Gras müsste Trocken sein. Er strich mit den Fingerspitzen durch die Grashalme und schnupperte dann argwöhnisch an seiner Hand. Seine Augen weiteten sich vor Schreck und beinahe hätte er laut aufgeschrien. Seine Finger rochen nach Öl. Vermutlich hatten die Kineaten das ganze Lager damit getränkt. Es brannten keine Feuer, um das Öl nicht zu entzünden; und es waren keine Wachen aufgestellt, weil es nichts zu bewachen gab, außer leerer Zelte. Eine Falle!
Sobald die Akandrianer die Artillerie in Brand steckten, würde sich das Feuer schlagartig aufs ganze Lager ausbreiten und alles und jeden in heiße Asche verwandeln. Ruckartig sprintete Alarich los um seine Verbündeten noch rechtzeitig zu warnen, doch die Akandrianer hatten die Belagerungsmaschinen bereits erreicht...

Die Akandrianer legten ihre Ausrüstung ab und entpackten die Waffen um kampfbereit zu sein. Markus wollte gerade eine Fackel entzünden, als einer der Soldaten "HALT!" rief. Er hielt inne und blickte sich um. "was ist, Soldat. Der Soldat deutete auf eine Zeltwand, auf der sich ein feuchter Fleck abhob. Dann steckte er den Finger in den Boden und und roch daran. "Öl, Unterweibel. Wir sind in eine Falle marschiert!", sagte der Soldat nun leiser. Markus überlegte kurz. "Nehmt die Waffen auf, wir gehen zurück. Bleibt aber wachsam.
Unterwegs kam ihnen Alarich entgegen. "Wir wissen, was los ist, raus hier. Wir zünden das Lager von außen an!", sagte er.

Nun ging alles recht schnell. Die alliierten Truppen zogen sich schnell und leise aus dem Lager zurück und setzten es dann in Brand. Sollten die Kineaten ruhig glauben, ihr Plan sei erfolgreich gewesen. Die Flammen verschluckten das Lager in einer einzigen riesigen Feuerwalze und erhellten die stockfinstere Nacht, dass Alarich die Augen zusammenkneifen musste, um nicht geblendet zu werden.
So schnell wie der Angriff begonnen hatte, so schnell war er auch wieder vorbei und die verbündeten Truppen wandten sich wieder in Richtung Stadt, um Bericht zu erstatten.

Theoderich stand am Tor und empfing seine Leute selbst. Ein höherer Hauptmann berichtete von der Komplikation und meldete sich und seine Männer dann ab. Nun wandte sich der König der Festung wieder zu und ging, gefolt von einer kleien Wache, in den Beratungssaal.

Alarich selbst eilte ebenfalls in den Beratungssaal und begann die Ereignisse zu berichten.
"...und die vermeindlichen Wachen waren lediglich Leichen, die mit Stöcken fixiert wurden, um uns zu täuschen. Wir hatten Glück, dass wir die Falle noch rechtzeitig bemerkt haben." schloß er seine Asuführung und sah Valvadil nun erwartungsvoll an. Dieser saß auf seinem Stuhl am Kartentisch und strich sich nachdenklich mit Daumen und Zeigefinger über den Schnurrbart.
"Stellt sich die Frage, wo die Kineaten hingezogen sind." schlussfolgerte er und ließ seinen Blick über die karten schweifen.

"Ich habe meine Männer zu vermehrten Wachen angewiesen.", sagte Theoderich. "Einige Posten sind vor der Stadt postiert. Auf den Wällen stehen verdoppelte Wachmannschaften und die Artillerie ist besetzt. Sollte also ein Nachtangriff erfolgen, werden die Kineaten sich wundern. Auch die Alarmbereitschaft ist erhöht." Theoderich zeigte seine Ausführung auch auf der Karte. "Ich habe Kontingente zur Unterstützung in Taros und Bertholt von Graustein mit den Truppen des Ordens und 2 Divisionen noch im westlichen Heerlager an der Küste bei Veruna."

" In näherer Umgebung sind keine Feindaktivitäten gemeldet worden." sagte Kaitaki, " aber ich werde die Späher anweisen sich gründlicher umzusehen."
"Vielleicht haben die Kineaten auch erfahren, dass wir noch Verstärkungen erwarten und sich deshalb zurückgezogen...oder sie greifen die Verstärkung an, ehe sie hier eintrifft." räumte Alarich ein.
Valvadil atmete tief duchr und erhob sich, die Hände auf den Tisch gestützt." Im Falle eines nächtlichen Angriffs, sind wir jedenfalls abgesichert." Dann begann er auf und ab zu gehen, wie er es immer zu tun pflegte, wenn er nachdachte.
"Kaitaki, ihr findet schnellstmöglich heraus, ob die Schiffe des Feindes noch vor Anker liegen. und sendet auch Boten zu den Grenzfesten. Wir müssen wissen, wo die Kineaten sind."

Theoderich studierte die Karten nicht weiter. Sein Blick ruhte auf dem Mond, welcher am Fenster vorbeizog und von Wolken umrahmt wurde. "Wir müssen aus der Verteidigung herauskommen.", brummte er. "Heute haben wir dies nicht geschafft. Vorerst können wir nur reagieren, wenn der Feind angreift. So werden wir diesen Krieg nicht gewinnen. Wo können wir die Kineaten in eine Schlacht zwängen, die sie führen müssen und bei der sie ihre Reserven anbrechen müssen. Wir müssen einen möglichst effizienten Schlag ausführen!"

"Die Planung für eine Gegeninvasion laufen bereits." erklärte Valvadil," aber im Augenblick wissen wir nichtmal wo Kenjis Heer sich aufhält. Und die Stadt zu verteidigen hat Vorrang. Wenn Torgairn fällt, dann fällt ganz Taros. Aber ich stimme euch zu, diesen Krieg können wir nur gewinnen, wenn wir in die Offensive gehen. Aber die Zeit dazu ist noch nicht gekommen, und bis dahin sollten wir die Vorteile, die eine Verteidigungsposition mit sich bringt, ausnutzen."
Während Valvadil mit seinen Ausführungen beschäftigt war, hatte Kaitaki sich aufgemacht um die Späher loszuschicken. In wenigen Stunden sollten sie zurück sein.
"Andererseits...," fuhr Valvadil fort," Wenn sie den Landweg genommen haben, können sie nur nach Norden oder Osten marschiert sein. Wenn sie nach Osten marschiert sind, treffen sie dort auf unsere Verstärkungen aus den Grenzfesten. Dort könnten wir sie in die Zange nehmen."

"Und wen sie nach Norden gehen?", fragte Theoderich. "Dann ist diese Stadt nicht verteidigt, so wir spekulieren. Oder, was ich machen würde: Nur ein Teil marschiert nach Osten und macht so viel Staub wie möglich. Wir folgen dem vermeintlichen Heer, während Kenji uns in den Rücken fällt."

Valvadil nickte dem König zu." Exakt. Da liegt das Problem. Zunächst müssen wir die Berichte der Späher abwarten. Vorher ist alles nur reine Spekulation."

Theoderich überlegte kurz. Die Lage war wirklich verbissen. Schließlich wandte er sich einer seiner Wachen zu. "Mir soll ein bad eingelassen werden. Und mein Sekretär soll sich melden!", befahl er. Zu den Dariern sagte er gewandt: "Bitte entschuldigt mich. Die Rüstung lastet langsam schwer. Außerdem werde ich meinen Botschafter aus Kinea vorerst wieder abziehen, wenn er Kinea nicht zum Abbruch des Krieges überreden kann. Es soll nicht der Eindruck entstehen, wir lässen uns irgendwie aus diesem Bündnis rauslösen."

Valvadil nickte zustimmend." Ich glaube wir könnten alle eine Pause gebrauchen. Wir treffen uns wieder hier, wenn die Späher zurückgekehrt sind." Mit diesen Worten beendete Valvadil die Besprechung vorerst und zog sich in sein Gemach zurück um etwas zu schlafen, damit er wieder klar denken konnte. Auch Kaitaki und Alarich zogen sich zurück um etwas zu entspannen.

Ein paar Stunden später, die ersten Sonnenstrahlen erklommen inzwischen wieder den Horizont und tauchten das Schlachtfeld der vergangnen Tage in ein warmes Licht, kehrten die Späher zurück. Valvadil ließ sich wecken und schickte sofort nach den anderen Teilnehmern des Kriegsrates.

Frisch gebadet und ausgeruht trat Theoderich in eine verzierte schwarzrote Tunika und mit zwei Generälen an der Seite wieder in den Saal. Förmlich grüßte er die umstehenden Darier und Zwerge und nahm auf einem der Stühle platz. "Ich nehme an, die Kineaten haben etwas unerwartetes getan!?", sagte er und ließ sich einen Zinnbecher mit Met reichen.

" Ich plane nicht mit Erwartungen. Ich plane mit Strategie." antwortete Valvadil und sah unerfreut auf den Metbecher. Schnell besann er sich jedoch wieder," Ich haben nichts erwartet, also konnten sie nichts unerwartetes tun." dann deutete er den Spähern zu sprechen.
"Die Schiffe an der Küste sind weg, Rhân. Laut den Berichten, von Patrouillien und Eskorten von zivilen Konvois sind Schiffe nach Nordwesten aufgebrochen. Sie bewegen sich allerdings zu schnell, als dass sie vollgestopft mit Soldaten wären." berichtete der erste.
" Keine Feindaktivität im Osten, Rhân. Habe aber Anzeichen eines Kampfes gefunden. Möglicherweise haben die Kineaten einen Boten von den Grenzfesten abgefangen.", meldete sich ein anderer zu Wort.
"Allerdings," ergänzte der erste," warten wir noch auf Berichte von den verunischen Patrouillien, ob die Schiffe den Nordwest-Kurs beibehalten."

Theoderich stellte den Metbecher bei Seite und beugte sich vor. "Ich werde Späher in den Norden und zu Bertholt von Graustein entsenden.", sagte er. "Aber Mal anders gedacht. Wenn die Kineaten nach Norden gehen, welche Ziele finden sie dort? Meines Wissens nach sind auch Tuppen in Taros. Eine Verbindung beider Heere wäre eine reale Gefahr, der es sich zu stellen hieß." Er lies den Met ein wenig im Becher kreisen und nahm dann einen Schluck. Sofort verzog der das Gesicht. "Mit Wasser verdünnt." fluchte er. "Naja, solange es keinen alkoholfreien gibt..."

"Im Norden liegt Taros." begann valvadil," Die Kineaten können entweder um die Berge von landrons Wall herummarschieren, oder mitten durch. So oder so müssen sie an einer Trutzburg vorbei, ehe sie ins zentrum von taros vordringen können. Dort könnte man sie gut in die Zange nehmen. Nach meinen Informationen sind die Nordanier im Norden von Taros gelandet. damit sich die Heere unserer Feinde vereinen können, müssten sie erstmal ganz Taros durchqueren. Ein mehr als riskantes Unternehmen, zumal Rab Shaquo Tarkun - wie ich hin kenne - bereits eine Gegenoffensive organisiert."
"Die Kineaten müssen auf jeden Fall an der Ostseite des San Dagon vorbei, bevor sie die tarosianische Hauptstadt erreichen." führte Kaitaki aus," aber solange unser Heer nicht besiegt ist, werden sie eine Belagerung nicht lange aufrecht erhalten können."
Valvadil erwiderte nichts und starrte nachdenklich auf irgendeinen imaginären Punkt an der Wand, während er nachdachte.
"Ich werde eine Patrouillie zu den Grenzfesten schicken." fuhr Kaitaki dann fort," Wenn die Kineaten die Boten von dort abgefangen haben, müssen herausfinden, was diese uns mitteilen sollten."

Theoderich hörte aufmerksam zu und verfolgte die Ausführungen auf der Karte. "Mit dem Kriegsgerät werden sich die Kineaten nur langsam bewegen können.", sagte er schließlich. "Und wenn sie auf dem Weg nach Taros an wenigstens einer Trutzburg vorbei müssen, sollten wir ihnen folgen und in den Rücken falls. Auch müssten wir dafür sorgen, dass die Besatzungen der Burgen bei einem Richtungswechsel der Kineaten ausrücken und uns zu einer Zange verhelfen."

"Dann sollten wir uns beeilen." sagte Alarich," Ich werde meine Truppen marschbereit machen und Nachricht an die Burgen schicken."
"Wirsollten af jeden Fall den kürzeren Weg, mitten durch die Berge, nehmen." meldete Valvadil sich wieder zu Wort," Aber wir müssen ebenfalls bedenken, dass es sich um eine Falle handeln könnte, und wir die Stadt daher nicht unbewacht zurücklassen dürfen. Kaitaki, ihr und eure Truppen bleiben hier und baut die Verteidigungen wieder auf. weitet den Radius der Späher aus und haltet Kontakt mit anderen Truppenkontingenten in Aramôn. Im Falle eines Überraschungsangriff auf Torgairn werden wir einen Teil unserer Armee als Verstärkung zurückschicken."

Theoderich nickte nur und winkte einen seiner Offiziere heran. "Morgen ziehen wir ab. Das Heer soll bei Sonnenaufgang abmarschbereit sein!", befahl er. "Und nun muss ich noch einiges erledigen. Bitte entschuldigt mich." Mit diesen Worten ging er.

Auch die Darier zogen sich zurück, um für den Marsch ausgeruht zu sein. Als die Sonne am Horizont aufging, waren die Truppen marschbereit. Aber Valvadil war sich unsicher ob sie aufbrechen sollten. Wenn sie die Kineaten auf ihrem Nordmarsch abfangen wollten, mussten sie jetzt los. Aber andererseits wusste er noch nicht, was den Truppen in den Grenzfesten wiederfahren war, dass kein Bote in der Stadt ankam. Das könnte ein Problem werden.
Aber der Plan war festgelegt. Sie mussten losmarschieren. Jetzt. also gab er den Befehl zum Aufbruch.

Für den rest der Nacht legte sich Theoderich schlafen. Seine Gedanken kreisten noch um die Schlachten und um das, was kommen würde. Schließlich fand er aber noch ein paar wenige Stunden schlaf, bevor ihn ein Wachmann wekcte.

Am frühen Morgen marschierte das Heer der Verbündeten aus der Stadt. eine schier endlos lange Marschkolonne setzte sich in Bewegung. Valvadil führte die Truppen in nordöstliche Richtung auf der Straße Richtung Landrons Wall. Auf diesem Weg würden sie auch an den Grenzfesten vorbeikommen um zu erfahren, was dort vorgefallen war.
Kaitaki blieb mit seinen Truppen in der Stadt zurück und baute die Verteidigungen wieder auf.

Theoderich zogen nach den Dariern aus und ließen die Artillerie zurück, da diese den Marsch verlangsamen und eher bei einer Verteidigung der Stadt nützlich sein würden. Man hatte der Garnison nur eine Einweisung gegeben und war dann abgerückt.

Vor der Stadt setzte sich Theoderich mit einem Teil seiner Leibwache ab und setzte sich neben Valvadil. "Schönes Wetter für einen langen Ritt!", sagte er gut gelaunt und spähte in die Ferne.

"Ich wünschte ich hätte euer sonniges Gemüt, König." antwortete valvadil, "Meine gedanken kreisen um die kommenden Ereignisse. Wir müssen damit rechnen, dass Den Truppen in den Grenzfesten etwas Schlimmes widerfahren ist. Und solange wir nicht wissen was es war, können wir uns nur auf Spekulationen verlassen, und das gefällt mir nicht."

Theoderich antwortete nicht gleich. Sein Blick ruhte nun auf Valvadils Gesicht und versuchte, dessen Gedanken zu ergründen. "Der Lage bin ich mir bewusst, Valvadil.", sagte er schießlich. "Aber wenn wir nur noch das Schlechte sehen, vergessen wir zu leicht das, wofür wir überhaupt kämpfen."