Schlacht bei Torgairn (Fortsetzung)

Als die Schlacht vorbei war und die Soldaten Akandrias die letzten Orks richteten, begann die Bergung der Verwundeten. UNweit des Schlachtfeldes wurde ein Lazarett eingerichtet, während Theoderich sich ein Kommandanturzelt mit Mobiliar aufbauen ließ.

Valvadil und Alarich ritten in die befreite Festung hinein um sich sogleich mit Rab Karro Lyranja nor Wyldon zu beratschlagen und ihr weiterers Vorgehen zu planen.

" Die Nordfestung wird noch immer belagert." offenbarte Lyranja den beiden," und das Hauptheer der Orks wird bald eintreffen. zwischen dieser und der Nordfestung gibt es einen unterirdischen Tunnel, den wir benutzen können um Truppen zu verlagern, ohne das die Orks es mitkriegen. Das ist ein immenser Vorteil für uns."
"Dann müssen wir die Nordfestung schnellstmöglich befreien, um eine einheitliche Front bilden zu können." ergänzte Alarich.
"Wenn die Orks mitbekommen, dass ihre Vorhut vernichtet wurde, werden sie den Angriff bestimmt verschieben, oder durch die Berge kommen. Außerdem sollte unser Hauptaugenmerk auf den Kineaten liegen. Das ist eine Zwickmühle. Ich muss eine Weile darüber nachdenken..." meinte schließlich Valvadil, mehr zu sich selbst, als zu den anderen.

Einige Minuten nach Valvadil und Alarich kam Theoderich in Begleitung seiner Generäle in die Festung und ließ sich zu den anderen bringen. "Manchmal ist es ratsam, etwas zu opfern, um mehr zu gewinnen!", mischte er sich ein. "Die Orks können wir in die Festung lassen, legen aber Brandfallen. Dafür werden nur wenig Männer benötigt. Das Heer schlägt einen Bogen und verfolgt die Kineaten."

"Würden wir wirklich etwas gewinnen, wenn wir die festung in Brand setzen?" warf Alarich ein," Im Augenblick ist es vielleicht hilfreich, aber langfristig sind wir auf diese Festung angewiesen."
"Es wird schon reichen, wenn die Orks vor der Nordfestung ebenfalls vertreiben. Dann wird das Hauptheer sich einen anderen Angriffspunkt suchen, da sie vermuten, dass wir uns hier auf sie vorbereiten." sinnierte Valvadil. Nach einer kurzen Denkpause fügte er dann hinzu, "Lyranja, informiere Narasim nor Bos Maury. Wir überlassen ihm den Kampf gegen das Hauptheer. Wir können es uns nicht leisten, dass der Vorsprung der Kineaten noch größer wird."

"Wenn wir die Burgen aufgeben und nur eine Scheinverteidigung hinterlassen, werden die Orks die BUrgen nehmen und die Vorräte und Lager plündern.", fuhr Theoderich unbeeindruckt fort. "In diesem Moment werden von den Toren ausgehend Brandstätze die Orks erledigen. Wir haben diese Schlacht gewonnen und werden die Kineaten angreifen können, ohne einen weiteren Feind - die Orks - im Rücken zu haben."

"Und wer soll die Brandsätze zünden, NACHDEM die Burgen von den Orks erobert wurden?" fragte Lyranja, " Davon abgesehen würden wir so nur einen Teil der Orks vernichten können, da das ganze Heer hier gar nicht reinpasst. Und wenn das Feuer dann erloschen ist, sind die Burgen immernoch in der Hand der Orks."
"Nein, der Plan ist im Ansatz gut." bemerkte Valvadil, " Aber wenn er fehlschlägt brauchen wir Truppen, um zu verhindern, dass die Orks ihre Stellungen hier befestigen. Axet Kaitaki nor Torgairn sollte die Stadt mittlerweile wieder befestigt haben. Wir sollten ihn und die dort stationierten Zwerge zur Unterstützung beordern, um notfalls einen Befreiungsschlag führen zu können."
"Dann ist aber Torgairn in Gefahr. Wir wissen nicht, ob die Kineaten vielleicht erneut dort zuschlagen wollen." warf Alarich ein.
"Dann beordern wir Truppen aus Laingen anch Torgairn. Es ist bloß eine Umstationierung einiger Truppenkontingente notwendig." antwortete valvadil nachdenklich. "Wenn wir die Orks in die festung locken wollen," fuhr er dann fort," müssen wir ihnen einen Anreiz geben, außerdem müssen wir noch die Nordfestung befreien, oder, wenn nicht, einen Plan ersinnen, wie wir das zu unserem Vorteil nutzen können."

Ein Bote trat zur Runde und näherte sich mit einer Verbeugung König Theoderich. Dieser winkte den jungen Burschen zu sich und ließ sich die Botschaft ins Ohr flüstern. "Ich muss sofort gehen. Ich will über jede Entscheidung informiert werden!", sagte er und eilte davon. Dass die Nachricht schlecht war, hatte weder sein Tonfall noch der Ausdruck in seinem Gesicht bezweifeln lassen.

Valvadil nicht sonderlich erfreut über den plötzlichen Aufbruch des akandrianischen Königs. Es musste schon eine sehr schlechte und sehr wichtige Nachricht sein, um den Kriegsrat zu verlassen.
"Lyranja, ihr werdet in dieser festung Brandfallen deponieren und nur eine handvoll mutiger Kämpfer zurücklassen. Der Rest eurer Truppen geht durch den unterirdischen Gang in die Nordfestung. Nutzt die Konfusion der Orks, wenn die Brandfallen zünden, um einen Ausfall zu wagen und ihre Artillerie anzugreifen. Wartet dann mit allen weiteren Attacken, bis Kaitaki und die Zwerge hier sind. Alarich und ich werden weiter nach Norden ziehen, den Kineaten hinterher. Was mit den Akandrianern ist, wird sich hoffentlich bald heraustellen."

Theoderich eilte mit schnellen Schritten in das eigene Lager. Der Bote hatte vermelden lassen, dass Orks aus den Wüsten gegen die Südgrenze Akandrias anstürmten und bereits erste Ländereien gefallen waren.

Im Zelt des Königs wartete der noch immer erschöpfte Bote, salutierte aber, als Theoderich eintrat. "Setz dich ruhig!", sagte der König, bemüht, seine Hast zu verstecken. Dann wandte er sich an eine Wache. "Bringt ihm zu Essen und Wein. Er soll Kräfte sammeln!", sagte er und wandte sich wieder an den Boten. "Hast du ein Schreiben bekommen oder sollst du mir berichten?" Der Bote setzte sich zögernd und begann dann zu sprechen: "Ich soll berichten, mein König, dass wenigstens 300.000 Orks die südlichen Ländereien plündern und das Haupttor belagern. Ich bin nur knapp entkommen. Außerdem verlautbart der Orden, es wäre Eure Schuld, da ihr in den Krieg gezogen seid und so unser Land geschwächt hättet."

Der König winkte einen anderen Boten heran. "Das Heer soll marschbereit gemacht werden, sobald es hell wird. Dan wird es direkt in Richtung Akandria marschieren.", befahl er. "20.000 Mann werden unter darisches Kommando gestellt. Ich werde mit der Rabengarde sofort aufbrechen." Der Soldat salutierte und ging. Auch Theoderich ging wieder, um dem Kriegsrat wieder beizuwohnen.


"Die Lage hat sich geändert.", grollte Theoderich, als er wieder in den Ratssaal kam. "Massive Orksverände belagern Akandrias Südwall. Ich werde selbst mit dem Großteil des Heeres aufbrechen müssen. 20.000 Mann werden unter darisches Kommando gestellt." Ohne auf die Gesichter der Darier zu achten hatte er dies verkündet, noch ehe er den Kartentisch erreicht hatte. "Ich kann hier keinen Krieg führen, wenn die Heimat bedroht wird."

"Ich werde euch begleiten." sagte Alarich energisch, " Ihr habt so viel für uns getan; Ihr habt uns unterstützt, obwohl der Krieg euch nicht hätte zu kümmern brauchen. Ihr habt mit uns gefochten und mit uns geblutet, um eine Heimat zu verteidigen, die nichtmal die Eure ist. Jetzt kann ich zumindest einen Teil dieser Schuld wiedergutmachen." er warf einen vorsichtigen Blick auf Valvadil, und hoffte in seinem Gesicht lesen zu können, ob er damit einverstanden war. Sein Blick war jedoch so emotionslos wie eh und jeh.
"Hâ. Das ist das Mindeste was für tun können, " sagte der Rab Shaquo stattdessen, "nehmt das siebte Kavallerieregiment und eure Quruda mit. Ich denke wir werden die Kineaten auch ohne euch besiegen können."

"Ich danke für die Hilfe!", sagte Theoderich. "Das Heer wird im Morgengrauen aufbrechen. Ich selbst werde mit meiner Leibstandarte in weniger als einer Stunde ausrücken. Wenn ihr mich direkt begleiten wollt, ich werde am Lagereingang sein." Mit diesen Worten drehte sich der König um und ging.

Als Theoderich den Kriegsrat verlassen hatte, wandte sich Alarich an Valvadil: "Seid ihr mit meiner Entscheidung einverstanden?" fragte er ein wenig unsicher, da diese Entscheidung nicht mit mit dem Rab Shaquo, seinem Vorgesetzten, abgesprochen war.
"Ich befürworte sie sogar. In vielerlei Hinsicht." war die Antwort des Heerführers, "Auch wenn ich eure Truppen im Kampf gebrauchen könnte, so ist es doch wichtiger unseren Freunden zu helfen." er blickte in die Runde um zu sehen wie die anderen Offiziere dachten. Die Tatsache dass er as Wort 'Freunde' anstatt von ' Verbündeten' gebraucht hatte, war für darische Verhältnisse ein klares Zeichen der Zuneigung und es Vertrauens. Einige Offiziere nickten Valvadil zustimmend zu, andere runzelten zweifelnd die Stirn; Aber seine Entscheidung war gefallen.
"Ich werde meine Truppen sofort bereit machen." ergriff Alarich das Wort, und mit einer Verbeugung verabschiedete er sich um alle Vorbereitungnen zu treffen.

Eine Stunde nah der kurzen Unterredung im Kriegsrat saß König Theoderich auf seinem Schlachtross und wartete am Lagereingang. Die ebenfalls berittene Rabengarde hatte in einiger Entfernung Position bezogen und wartete auf weitere Befehle.



Im Heerlager war es ebenfalls nicht mehr ruhig. Die meisten Soldaten waren damit beschäftigt, erste Vorbereitungen für den morgigen Aufbruch zu treffen. Brot für den langen Marsch wurde gebacken und Fleisch erlegter Tiere in Salz eingelegt. Andere Soldaten brachen erste Zelte ab, die nicht mehr benötigt würden und andere begannen, die der Burg zugewandten Erdwälle wieder einzuebnen.

Auch das darische Heer machte sich bereit zum Aufbruch. Nur Vlavadil stand noch im Kommandoposten und ging letzte Eventualitäten durch. Lyranjas Truppen begannen unterdessen die Festung mit Brandfallen zu präparieren. Alarich hatte die ihm zugeteilten Truppen schon in Marschbereitschaft gesetzt; Er selbst trabte auf seinem Pferd zu den Akandrianern um sich mit dem König zu beraten.

Als Alarich näher kam, grüßte der König. "Ich sehe, ihr seid bereit für den Aufbruch.", rief er. "Ich habe bereits Späher ausgeschickt. Unsere Flanken sind also geschützt."

Alarich nickte: "Ausgezeichnet. Dann sollten wir so schnell wie möglich aufbrechen, bevor die Orks uns den Weg abschneiden."

Theoderich gab ein Handzeichen und wendete sein Pferd. Die Rabengarde reihte sich hinter ihm ein und er begann den Marsch in Richtung Akandria.

Alarich gab seinen Offizieren ein Zeichen und auch die darische Streitmacht ging in Marschformation und folgte den Akandrianern.

Zum verabredeten Zeitpunkt war auch das akandrianische Hauptheer abgezogen und hatte nur einige durch die Verluste besitzerlose Zelte zurückgelassen.


OT: Ich schreibe hier jetzt nicht mehr weiter, sondern in "Akandria wird belagert"

Valvadil blickte Theoderich und Alarich von der Festungsmauer hinterher. Seine eigenen Truppen hatten die Vorbereitungen für die Brandfallen fast abgeschlossen und noch vor Mittag würden auch er und seine Truppen wieder marschieren; nordwärts, den Kineaten hinterher.

Inzwischen waren Valvadils Boten in Torgairn angekommen und auf dem Schreibtisch von Kaitaki gelandet. Er laß sie sorgfältig und ließ dann eilig nach den Zwergenanführern schicken.

Nach einer Weile erschienen auch Bulgrin und Ivgrim bei Kaitaki. "Ah... Grüß dich Kaitaki, hat sich etwas neues ergeben?", fragte der Heerführer der Zwerge, während er sich vor dem Schreibttisch stellte, hinter ihm der Baumeister, welcher auch sehr interessiert wirkte.

Kaitaki hatte sich in der Zwischenzeit damit beschäftigt einige Nachrichten zu verfassen um Truppenverlegungen zu veranlassen. Als die Zwerge den Raum betraten hob er jedoch den Kopf. "Ah. Bulgrin, Ivgrim. Schön euch zu sehen. Es scheint, dass die Orks ebenfalls beschlossen haben in diesem Krieg mitzumischen. Rab Shaquo Valvadil ließ mir eine Nachricht zukommen, dass zusätzliche Truppen an der Ostgrenze benötigt werden. Da die Verteidigungsanlagen dieser Stadt dank eurer Hilfe stärker denn je sind, würde ich es zu schätzen wissen, wenn ihr und eure Krieger mich bei diesem Vorhaben unterstützt."

"Pah! Das stinkene Pack!!!", schnaubte der Heerführer und spuckte angewiedert auf den Boden. "Diese dreckigen Schweinsgesichter werden den Tag verfluchen, als sie sich den falschen Zeitpunkt für ihr Treiben ausgesucht haben.", grollte er und hebte die Hand triumphal über den Kopf. Dann wandte er sich wieder dem Darier zu. "Wie sieht es mit dem Plan aus. Sicherlich habt ihr euch schon gedanken gemacht, wie wir diese Grünhäute zurück in ihre staubige Wüste zurücktreiben können?"

"Wir werden uns zunächst mit einem Entsatzheer Richtung Norden bewegen." erklärte Kaitaki, "Dort treffen wir uns mit Rab Karro Lyranja nor Wyldon um einen genauen Plan auszuarbeiten, wie wir die Orks zurücktreiben."

"Hm... Haben wir irgendwelche Angaben über das Ausmaß der Horde?", fragte Bulgrin. " Wir sollten uns gut überlegen, wen wir mitnehmen. Da einige der neuen Verteidigungsapparate auch gut gewartet werden sollten.", warf Ivgrim mit ein. "Richtig und ich will nicht in ein mehr aus grünen Abschaum hinheinblicken mit einer Hand voll Zwergen.", meinte Bulgrim zu seinen Baumeister und blickte diesen grimmig an. "Pah, als wenn wir es nicht mit so ner kleinen Orkhorde aufnehmen könnten!" - " Dann kann ich dich ja alleine dahin schicken, wenn dein Maul schon so groß ist!", plötzlich vervielen die beiden Zwerge in eine seltsame Sprache, die auch etwas an grunzen erinnerte, während sie mit den Gesichtern immer näher aneinander kamen, so dass sich ihre Nasen langsam gegenseitig einquetschten. Am Ende bekam Ivgrim allerdings mit dem Panzerhandschuh einen Schlag in den Nacken und der Streit schien verflogen. "Also... Du sagst, wie viele Männer wir benötigen, um deinen Jungs zu helfen Valvadil", meinte Bulgrin.

Kaitaki ließ seine Pupillen zwischen den beiden Zwergen hin und her schnellen, während diese sich in einer ihm unverständlichen Sprache anfauchten wie zwei Tiger die um ein Revier stritten. Er hatte schon viel über das Temperament der zwerge gehört und sie in der Schlacht selbst beobachtet, daher war er recht froh, dass sie einander nicht bewusstlos schlugen.
"Der Großteil der Baumeister und Ingenieure sollte hierbleiben. Aber es schadet auch nicht ein paar von ihnen mit zu nehmen um die zwergische Artillerie zu bedienen, die wir zweifelsfrei benötigen werden. Von euren Kriegern nehmen wir jeden mit, der Grünhäute abschlachten will. Momentan besteht nämlich nur wenig Gefahr für Torgairn. Ich habe zwar dennoch Truppenverlegungen veranlasst, aber nur zur Sicherheit." er leckte sich nachdenklich über die Lippen, "Über die Größe des orkischen Heeres haben wir derzeit leider kaum Informationen. Es ist nicht genau bekannt, wie viele Orks in der Wüste und in Barra´kash leben. Wir müssen allerdings damit rechnen, dass sie durch Trolle, Oger, Goblins und Gnolle unterstützt werden. Vielleicht befinden sich sogar Tauren und Zentauren in ihren Reihen. Desweiteren müssen wir und vor ihren Schamanen und Totenbeschwörern in acht nehmen. Durch ihre Magie stellen sie nicht nur eine Bedrohung in der Schlacht dar, sie bilden zudem die geistige Elite der Orks. Daher sollten wir ihnen spezielle Aufmerksamkeit widmen." Er hatte seine Rede gerade beendet als ihm noch etwas einfiel, "Orks mögen zwar primitiv und wild sein...aber sie sind nicht alle dumm. Es wäre ein Fehler sie zu unterschätzen."

"Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn sich Zentauren den Reihen anschließen würden...", meinte Bulgrin nachdenklich, während er durch seinen Bart mit den dicken kräftigen Fingern ging. "Nur Ausgestoßene würden wohl soweit gehen, sich mit so niederen Kreaturen zu verbünden."- "Vergess nicht, dass es auch unter ihnen andere gibt!", warf Ivgrim ein. "Wie auch immer... Ich werde eine Truppe zusammenstellen... Ivgrim!" -" Ja?", fragte der Baumeister seinen Heerführer etwas verwundert. "Du wirst hier bleiben und dich mit den anderen Jungs nützlich machen." - "Wie du meinst. Wird schon schief gehen.", grinste Ivgrim.

"Die Bereichte Späher sind nicht unbedingt präzise." gab er preis, " Sie können nicht weit in die Orkwüste vorrücken, da fast alle Wasserstellen und günstigen Lagermöglichkeiten von kleineren OrkGruppierung bewacht sind. Genaues werden wir wohl erst später erfahren.Aus diesem Grund sollten wir die Truppen auch schnellstmöglich bereit machen."