Taros (Fortsetzung....)

Laute Hornstöße und Trommeln erweckten das akandrianische Lager zum Leben. Wie ein gewaltiger Ameisenhaufen geriet alles in Bewegung und bald war der Verteidigungsring der Akandrianer voll bemannt. Clemens stand mit einigen Läufern am Befehlsstand, während die Generäle bei ihren Divisionen waren.

Lodrak hatte sich mit seinen Truppen im Westteil des riesigen Lagers eingefunden und gab letzte Instruktionen.
"Lodrak, alter Freund." erklang eine Stimme hinter him. Ein hochgewachsener Mann mittleren Alters mit kurzgetrimmtem Vollbart und in langer, blau-schwarz verzierter Schuppenrüstung kam ihm entgegen.
"Ah, Teneb. Ihr werdet mir bei diesem Unterfangen also den Rücken decken." antwortete Lodrak freundlich. Teneb war ein Gefolgsmann von Yedlik nor Eridu, mit dem Lodrak gut befreundet war.
" Hâ, also was ist zu tun." kam Teneb ohne Umschweife zum Thema.
" Geh einfach da raus und töte so viele Feinde wie möglich."
" Das ist ein kluger Plan." meinte Teneb gehässig.
" Lass den Rest meine Sorge sein." antwortete Lodrak und bekam wieder sein blutrünstiges Grinsen.
" Dann wünsch ich euch viel Glück." verabschiedete Teneb sich und marschierte zum Haupttor.
" Das wünsch ich euch auch!" rief Lodrak ihm nach. Dann sattelte er auf und trabte zum Hinterausgang.

Wenig später drang der Klang der nordanischen Schlachtrommeln bis ins Lager der Verbündeten und die gewaltige Armee des Feindes setzte sich in Bewegung. Die feindlichen Streitkräfte hatten eine lockere Formation eingenommen, nicht verwunderlich für einen bunt zusammengewürfelten Haufen von Söldnern. Das Zentrum war etwas weiter vorne als die Flanken.
Rab Shaquo Tarkun nor Shekelesh beobachtete das Vorrücken seiner Gegner von einem kleinen Plateau am Berg Angvir aus.
"Unsere Truppen sollen die Stellung halten. Wir lassen uns nicht aus der Reserve locken. Wir starten die Offensive wenn WIR es wollen, nicht wenn der Feind es will.", befahl er einigen Boten die sich eilig auf den Weg machten die Nachricht an die verschiedenen darischen und akandrianischen Offiziere weiterzuleiten.
Währenddessen hatte sich der Vormarsch der Feinde in einen rennenden Angriff verwandelt, der wie eine Sturmflut auf die Verteidiger zuhielt.

Clemens lies sich von dem darischen Boten Bericht erstatten und gab dann Befehle an sein Offiziere. "Da wir keinen direkten Feinkontakt haben werden, zumindest nicht allzu bald, soll sich jeder einen Bogen und Pfeile nehmen. Schild und Schwert aber griffbereit halten. Wir werden einen Pfeilhagel vor die Verteidigungslinien der Darier legen.", befahl er und verließ das Zelt, gefolgt von den Offizieren, um selbst der Schlacht beizuwohnen.



Der Graf beobachtete den Ansturm der Nordanier. Ein Heer sah anders aus, doch würde er die Erfahrung der Söldner nicht unterschätzen. Sein Auge machte die starken Teile der Feinde aus, aber auch einige Schwächen. Er wusste, wenn der Pfeilhagel die richtigen Stellen treffen würde, würde der Angriff ins Wanken geraten und erste Kntingente schnell in die Flucht schlagen.
Als der Feind in Reichweite war, lies er die Schützen eben diese Stellen anvisieren und schließlich den Hagel aus todbringenden Geschossen abfeuern.

Beim Pfeilhagel erwies sich die lockere Formation als Vorteil. Viele Pfeile schlugen in den trockenen Boden und viele andere trafen auf Schilde. Aber auch, wenn der Pfeilangriff nicht vernichtend war, so verschaffte er den Dariern doch einen Vorteil im Nahkampf, sodass sie es schafften den Feind in Bedrängnis zu bringen. Während in der Mitte schon fleißig gemetzelt wurde, setzten die Nordanier nun auch ihre Flanken in Bewegung um auch die Akandrianer an der Westflanke und Teneb an der Ostflanke anzugreifen.

Die akandrianischen Schilde hielten den feindlichen stand und warfen ihre nordanischen Feinde zurück. Immer wieder wurden Pfeile und Bolzen geschossen, Speere geworfen und Schilde zertrümmert, Clemens kämpfte selbst mit einigen Feinden und ließ schein Schwert kräftig kreisen.

Die Nordanischen Söldnertruppen, waren den disziplinierten Truppen der Darier und Akandrianer haushoch unterlegen. Aber sie ließen sich dennoch nur schwer zurückdrängen. Ihre mangelnde Organisation hatte den Vorteil der Unberechenbarkeit, sodass es ihnen hier und dort gelang kurzfristig durch die feindlichen Reihen durchzubrechen.
Zudem fochten die Nordanier, weil sie wussten, dass ihr Anführer Saikla yimou, einen Rückzug mit dem Tode bestrafte, sollte er nicht befohlen worden sein.

Ran Shaquo Tarkun nor Shekelesh befand sich abseits des Schlachfeldes. An einem deer Ausläufer des Motaz Angvir, dem höchsten Berg in Ganz Taros, Stellung bezogen. Er beobachtete das Schlachtfeld. Am schwersten hatte es Teneb an der Westflanke, da er dort gegen die Kineaten kämpfte; aber er machte sich ganz gut.
Dann fiel sein Blick auf die Ostflanke und die Akandrianer. Nachdem er sie eine Weile beobachtet hatte, war er erneut beeindruckt. Wenn die Reihen kurzfristig brachen, waren sofort neue Krieger zur Stelle. Die Akandrianer selbst schienen sich jedoch an den Plan zu halten.
Und die erste Stufe sollte jetzt beginnen. Rab Shaquo Tarkun sagte ein paar Worte und kurz darauf wurden Fahnen geschwenkt und Hörner geblasen. Dann stürmte Kholan nor Eridu mit seiner schweren Kavallerie frontal aus dem verbündetem Lager auf die feindliche Frontlinie zu.
Die Darier machten zeitgleich Platz um den hereausstürmenden Reitern auszuweichen. Hier war ein Nachteil der Nordanier. Die Speer-, Lanzen-, und Pikenträger waren während des Kampes auseinander getrieben worden, sodass sich den gepanzerten Rössern und den schwer bewaffneten Reitern nun keine einheiliche Front entgegenstemmte.
Das Ergebnis war wie Die geschärfte Sense eines Bauern der durch reifes Weizen mäht.
Wie beabsichtigt wurden die nachströmenden Truppen der Invasoren dadurch gezwungen auf die Flanken auszuweichen.
Tarkun beobachtete weiter die Akandrianer. Obwohl sie ein so junges Volk waren - er war Älter das Land - waren sie eine Macht, die man nicht unterschätzen durfte. In Ihrer kurzen Existenz, hatten sie sich viel Wissen angeeignet.
Mehr Sorgen machte er sich um die Westflanke, die derzeit nur von Teneb und seinen Truppen gehalten wurde; Nun mussten seine Soldaten sich sowohl den ebensogut organisierten Kineaten, als auch den unberechenbaren Söldnern Stellen. Aber der Rab Shaquo wartete noch. Noch ein kleines Bisschen; dann würde Teil zwei des Plans in Kraft treten. Noch ein kleines bisschen...

Immer wieder brachen kleine Verbände der Nordanier durch die akandrianischen Reihen. Clemens wusste aber, warum er immer Reserven in der Hinterhand hielt und setzte diese für Stützeinsätze ein. Er beobachtete die Darier und sah, dass diese teilweise mehr Probleme hatten. er blickte sich um und musterte seine Reserven. 10.000 Mann standen noch bereit, die Schlachtreihen zu unterstützen. Er griff sich einen der Weibel. "Nimm dir 1.000 Mann und unterstütze Teneb. Wenn seine Flanke fällt, bekommen wir Probleme!", befahl er und beobachtete, wie der junge Offizier einen Trupp im Eilmarsch hinter Tenebs Reihe führte und dort eine passive Schutzformation für Verletzte bildete,, welcher zugleich ein Bollwerk bilden würde, sollten sich Tenebs Männer zurückziehen müssen.

Teneb streckte gerade einen weiteren Kineaten mit seinem Breitschwert nieder, als einer seiner Unteroffiziere ihm von der akandrianischen Verstärkung berichtete. Sofort wandte Teneb sich um und stapfte zu den Akandrianern.
"Was macht ihr hier?! Bei Ischtar! Geht zurück an eure Flanke!" herrschte er den Weibel an.

Der Offizier musterte Teneb. "Ich habe Befehl von Graf Clemens persönlich, Eure Flanke zu unterstützen!", sagte er und salutierte. "Es steht weder mir nicht zu, etwas anderes zu tun und Euch nicht, mir etwas anderes zu befehlen."

"Wir brauchen eure Unterstützung nicht!" brüllte Teneb," Ihr behindert uns in der Ausführung unseres Plans, also verschwindet hier!!"

Der Offizier blieb stur seinem Befehl folgend stehen. Er würde sich auf keinen Streit mit dem Darier einlassen, aber ebenso wenig würde er dem Befehl seines Herrn zuwider handeln.

Tend schnaubte vor Wut, als der Akandrianer nicht reagierte. " Amnar!! Ich hab keine Zeit mich mit irgendwelchen störrischen Gören rumzuschlagen! Macht euch wenistens nützlich, anstatt hier nur Platz zu vergeuden!!". Dann drehte er sich um stürzte sich wieder in die Schlacht, um seinen Zorn an den Kineaten auszulassen.

Der Offizier blieb still stehen und beobachtete, wie erste Verwundete den Schutz seiner Formation suchten. Ein Großteil hatte eine Schildwand gebildet, welche durchdringende Angreifer abhalten würde. Der Rest versorgte die Verwundeten Mit Wasser und stillte, so gut man konnte, die Blutungen, bis ein Heiler eintraf.


Die Formation Clemens hatte ihre Stellung gefestigt und die Durchbrüche der Feinde blieben aus. Der Graf hob sein Schwert in die Höhe und blickte sich um. "Für den König! Für das Reich! Für den Schöpfer!", rief er aus voller Kraft und stürmte, gefolgt vom akandrianischen Heer, vor. Die überraschten Feinde wurden niedergemetzelt und nur wenige gefangen genommen. Schilde und Lanzen immer wieder vorstoßend, wurden die Nordanier zurückgedrängt, bis die Frint einen halbrunden Verlauf angenommen hatte, in dessen Mitte die Leichen zahlloser Gefallener lagen. Einige waren noch am Leben und wurden von den Reserven geborgen, welche diesen Bereich sicherte und die erste Reihe stützte.

Rab Shaquo Tarkun beobachtete den Schlachtverlauf von seinem Kommandostand aus. Ein wenig irritiert blickte auf den kleinen akandrianischen Trupp an der Wesflanke, der ihm dort völlig fehl am Platze schien, hatten sie es doch abgelehnt an der Seite von Untoten zu kämpfen. Seine Aufmerksamkeit glitt dann Richtung Zentrum, wo die Nordanier sich zurückfallen ließen. Aber Rab Abru Yedlik nor Eridu, der Kommandant der Infanterie, rückte nicht nach sondern ließm sich ebenfalls zurückfallen.
Tarkuns Rundblick war mittlerweile an der Ostflanke angekommen, wo die Akandrianer reichlich Raum gutgemacht hatten.
'Ein wenig zu stürmisch', dachte er mit einem Grinsen. "sagt Clemens er soll sich etwas zurückfallen lassen, wenn er nicht will, dass seine Truppen sterben, wenn wir die Fallen aktivieren.

Als Clemens die Botschaft erhielt, ordnete er einen Rückzug an und täuschte so vor, dass die Front überlastet war und sich sammeln musste. Erst kurz hinter der eigentlichen Stellung formierte sich das Heer wieder und machte sich bereit, die Nordanier wieder abzufangen.

Als die Alliierten ihre Position gesichert hatten erhielt Kohlan, der Kavalleriekommandant den Befehl zum Ausfall.
Daas Tor der Palisade öffnete sich und die Soldaten, die im Zentrum des Schlachtfeldes standen wichen schleunigst zur Seite aus, um nicht von den schwergepanzerten Rössern niedergetrampelt zu werden. Mit lautem Wiehern und Gebrüll preschte die Kavallerie in die gegnerischen Reihen und zerstörte deren Formation. Ein blutiges Abschlachten begann. Soldaten wurden niedergetrampelt, Pferde aufgespießt und auf beiden Seiten schlachteten die Kämpfer sich gegenseitig hin. Fast wäre die Kavallerie umzingelt worden, wenn die Infanterie nicht gerade noch rechtzeitig zur Unterstützung gekommen wäre, um die Stellung zu festigen. Ein dichtes Gedränge herrschte zwischen den beiden Parteien. Schon nach kurzer Zeit standen die Krieger dicht an dicht, sodass man kaum noch zum Schlag ausholen konnte.
Die nachrückenden nordanischen Söldner stürmten daraufhin verstärkt auf die Flanken ein, nichtahnend, dass sie damit in eine Falle liefen.
Rab Shaquo Tarkun beobachtete dies mit einem listigen Lächeln. nur noch einen Augenblick, dann würde er den Befehl geben, die Fallen auszulösen...und dann war die Schlacht so gut wie gewonnen.

Mitten in den feindlichen Reihen kniete sich Clemens nieder und betete. Um ihn herum schien kein Feind seine Anwesenheit wahrzunehmen. Ein bläuliches Licht ging von seinem Körper aus und immer lauter predigte er seinen Kriegern und dem Feind den Glauben an Demiurgus. Als er wieder aufstand und den ersten Schlag führte, schnitt sich seine Klinge wie durch Butter in die feindliche Rüstung. "Feinde des wahren Glaubens, fürchtet den Zorn des Herrn!", rief er und stürmte vor. Seine glühende Waffe führend wurde er zu einer unüberwindbaren Gefahr für jeden Feind.


Die Truppen jubelten dem Grafen zu und erinnerten sich, dass, obgleich er die Farben Akandrias trug, er zugleich ein Paladin war und inspiriert von seinem Glauben trieben sie die Nordanier zurück.

Die Nordanier begannen sich zurückfallen zu lassen, als Clemens und seine Truppen auf sie eindroschen. Rab Shaquo Tarkun war davon jedoch wenig begeistert. Er rief einen oten zu sich: " sag den Akandrianern nochmal, dass sie ihre Stellung halten sollen, sonst werde ich keine Verantwortung übernehmen, wenn sie aufgrund mangelnder Disziplin von den Fallen zerfetzt werden. Wenn sich die Nordanier zurückziehen ist der ganze Plan hinfällig."

Noch bevor sie den Bereich mit den Fallen erreicht hatten, brach der Sturm der Akandrianer ab und die Reihen formierten sich neu. Clemens überblickte das Feld zwischen sich und den Nordaniern. Die Körper der Gefallenen waren entsetzlich entstellt, viele nicht einmal mehr als die von Menschen zu erkennen. "Lasst uns diesem Gemetzel ein Ende bereiten.", sagte Clemens zu einem der Offiziere. "Dreifache Schildmauer und Bogenschützen!" Der Offizier salutierte und eilte davon, um die Befehle weiterzuleiten. Es dauerte nicht lange und das Heer der Akandrianer formierte sich in drei hintereinander postierten Schildreihen. Die hinteren beiden stützten die jeweils vordere mit ihren Schilden und ließen die Speere über die Schultern ihrer Kameraden schräg nach oben ragen. Hinter diesen Reihen postierten sich Soldaten, die aus den hintergelagerten Lagern Bögen und Pfeile besorgt hatten und legten nun die Pfeile auf. "FEUER!", rief Clemens und sofort stieg eine Wolke aus Pfeilen auf, um sich gleich darauf über den Nordaniern wieder zu senken und Tod und Leid zu streuen. Die Soldaten warteten nicht lange und schossen eine Salve nach der anderen auf ihre Feinde.

Die Nordanier merkten, dass sie auch an den Flanken nicht weiterkamen. Die akandrianische Schildmauer im Osten des Schlachtfeldes, und die Kampfmagier der Tarosianer im Westen hielten ihren Vormarsch auf. Im zentrum tobten die heftigsten Kämpfe, aber auch dort konnten sie keinen Raum gutmachen. Auch Saikal Yimou, der Anführer des nordanischen Söldnerheeres erkannte die Situation und ließ ins Horn stoßen, um den Rückzug zu befehlen. Als Tarkun das Signal hörte nickte er einem seiner Untergebenen zu und dieser eilte los um eine in Öl getränkte Lunte anzuzünden, die kurz vor den feindlichen Reihen unter dem Sand des Ödlandes verschwand. Einen kurzen Augenblick passierte gar nichts. Tarkun befürchtete schon eine Fehlzündung. Doch dann gab es einen lauten Krach. Die vergrabenen Fässer, mit Chlor und Amoniak gefüllt zerbarsten mit einem lauten Knall und hüllten ein weiträumiges Gebiet in eine ätzende Wolke. Die bedauernswerten Feinde, die in dieser Wolke standen packten sich an den Hals und verzerrten ihre Gesichter vor Schmerz, als das Gemisch ihre Rachen und Atemwege verätzte. Nur einen Augenblick später erhoben sich die unter dem Sand verborgenen Ghule im Zentrum des Schlachtfeldes und stifteten Chaos in den feindlichen Reihen. An der Westflanke stürzten sich ebenfalls Ghule auf die schmerzgeplagten Feinde. Als Untote konnte ihnen die giftige Wolke nichts anhaben und so schlachteten sie sich gnadenlos durch ihre Gegner.

Nach einigen Salven ordnete Clemenes einen geordneten Rückzug an, sodass seine Schlachtlinie mit der der Darier wieder auf einer Höhe war. Selbst, wenn sich die Nordanier wieder sammeln würden, so war die Schlacht weitestgehend geschlagen und er sah zu, wie auch die letzten Opfer der Fallen starben. Seine Soldaten unterdessen formierten an der Seite der Darier und die Schützen hielten sich bereit, einzelne Soldaten, die in ihre Richtung flohen, niederzustrecken.

Es dauerte nicht lange und der Großteil der Feinde war niedergestreckt.
Die jenigen die weiter hinten gestanden hatten, hatten die Beine in die
Hand genommen und waren geflohen. Teneb wischte sich das BLut aus dem gesicht und ließ seinen Blick über das Schlachtfeld gleiten. Es roch nach Blut und Schweiß. Geier, Krähen und Dammenai begannen schon Fleisch aus den Gefallen herauszupicken. Und bald würden bestimmt noch mehr Raubtiere angelockt. "Tragt die Leichen zusammen und verbrennt sie! Aber Zackig!" brüllte er barsch und seine Leute machten sich sogleich an die Arbeit.
Tarkun vertiefte sich gleich wieder in seine KArten um den nächsten Schritt zu planen.

Clemens wandte sich vom Schlachtfeld ab und gab Befehl zum Abrücken. Die Schlacht gegen die Kineaten und Nordanier war geschlagen, nun forderte aber der Einsatz seiner Gabe hohen Tribut und er füllte eine lähmende Schwäche von sich Besitz ergreifen. "Ich will von niemandem gestört werden!", befahl er einem Adjutanten und kehrte in sein Zelt zurück. Dort legte er seine Rüstung und die meisten Gewänder ab. Er hatte einige Schrammen und kleinere Wunden erlitten, die sich aber schon zu schließen begonnen hatten. Schon in wenigen Stunden wären keine Folgen der Schlacht mehr zu sehen und nur seine Erschöpfung würde noch von der enormen Anstrengung künden, welcher er sich ausgesetzt hatte.

Unter dessen rückte das akandrianische Heer wieder in sein Lager ein, um die Verwundeten zu versorgen ud die Ausrüstung zu reparieren. Zwei Wachen postierten sich vor dem Zelt des Grafen.

Rab Hero Kholan, der Befehlshaber der Kavallerie, betrat Tarkuns Kommandoposten. Er humpelte ein klein wenig, als Folge eines Speerstichs in seinem Oberschenkel.
"Was sollen wir mit den Überlebenden machen, Rhân Tarkun?" fragte er und verbeugte sich kurz.
"Wir haben nicht die Vorräte um auf unserem Marsch auch noch Gefangene zu versorgen." antwortete Tarkun trocken, "Enthauptet und verbrennt sie."
"Rhân, wir könnten sie verwenden um unsere Untoten Truppen zu vergrößern" schlug Kholan vor.
Tarkun zögerte einen Moment ehe er auf die Frage reagierte: "Das ist nicht nötig." sagte er dann kurz angebunden, " Und schicke bitte einen Boten zu den Akandrianern, ich möchte schon bald den nächsten Schritt planen."

Der Bote wurde am Zelt des Grafen von den zwei Wachen abgefangen. "Der Graf ist nicht zusprechen!", sagte der eine ernst und ersperrte den Weg mit dem Speer.


Im Zelt kniete Clemens vor einem kleinen Altar, in dessen Mitte eine strahlend weiße Figur mit silbernen Augen stand. Kerzen verströmten ein goldenes Licht und einen intensiven Geruch nah Weihrauch. Sein Blick war auf die Statue gerichtet, welche eine goldenen Speer und einen blauen Schild führte. Noch immer war sein Geist aufgewühlt und das Herz raste. Dennoch sammelte er immer wieder seine auseinanderstrebenden Gedanken und betete. Doch was ihm sonst immer Milderung verschafft hatte, half dieses Mal nicht und mit einem dumpfen Schlag sackte er bewusstlos in sich zusammen.

"Wenn er wieder zu sprechen ist, richte deinem Herrn aus, dass Rab Shaquo Tarkun nor Shekelesh seine Anwesenheit bei der Schlachtplanung wünscht." erwiderte der Bote kurz, bevor er sich verneigte und den Rückweg antrat.

Tarkun hatte sich in der Zwischenzeit einigen Dokumenten gewidmet und berechnete den benötigten Nachschub für den weiteren Feldzug.

Lange Zeit verging und Graf Clemens erschien nicht zu den Besprechungen. Die Wachen wechselten entsprechend ihrer Scichten ihre Posten, aber keiner betrat das Zelt, war es doch strikt verboten worden.

Tarkun wurde allmählich ungeduldig. Er empfand als respektlos ihn so lange warten zu lassen. Er ließ seinen Blick über die anderen Offiziere kreisen, die sich mittlerweile versammelt hatten.
"Ich werde erneut einen Boten zu Rhân Clemens schicken. Ich hoffe doch er wird meiner Bitte dieses Mal nachkommen." verkündete er.
"Was solls." mischte Teneb nor Eridu sich ein, "Die Akandrianer sind sowieso ein Haufen von Idioten. Was fällt denen ein sich in meine Formation einzumischen...pah!" er spuckte angewidert aus.
"Ich verbitte mir diese Respektlosigkeit unseren Verbündeten gegenüber, Teneb." erwiderte Tarkun erbost, " anstatt sie zu verurteilen solltest du sie lieber lehren wie man es richtig macht."
"Die können doch nur stumpf Befehle ausführen, und seien sie noch dämlich und ineffizient. Die haben mich und meine truppen nur behindert und sich dann noch geweigert zu verschwinden. Das nächste mal hau ich sie einfach um."
"Dann würdest du wegen Verrat vors Kriegsgericht gestellt werden."
"Kollaboration zu bestrafen ist mein gutes Recht, auch wenns nur aus Dummheit passiert ist. Hätten unsere Offiziere so einen selten dämlichen Fehler gemacht würde man sie dafür hinrichten."
Tarkun atmete scharf ein: "Teneb, ich wiederhole mich nicht gerne. Deine Anschuldigungen mögen ja begründet sein, aber unterlasse gefälligst sie in einem derart unangebrachtem Tonfall darzulegen; Und schon gar nicht hinter dem Rücken derer, die du beschuldigst." er beugte sich über den Tisch und sah Teneb zornig an, "Das ist ein Befehl." fügte er dann betont langsam hinzu.
"Jawohl...Rhân Tarkun." presste Teneb zwischen seinen Zähnen hervor.
"Ähem..." räusperte sich Kohlan, "Wie wärs wenn wir einfach schonmal anfangen. Rhân Clemens kann später immernoch dazustoßen.
"Nein." antwortete Tarkun wieder etwas ruhiger, "Wir warten noch auf die Rückkehr des Boten."

Vor dem Zelt des Grafen warteten mittlerweile einige Bedienstete mit Speisen und Getränken und warteten offensichtlich auf Einlass, der ihnen nicht gewährt wurde . Als der darische Bote kam, trat ihm eine der Wachen entgegen. "Ich fürchte, Graf Clemens ist nicht zu sprechen. Ich weiß nicht, wann er wieder jemanden empfängt. Er hat seit Stunden nicht ein Wort mit jemandem gesprochen.", sagte der Soldat und klang besorgt. Dennoch würde er das Zelt nicht betreten, ohne einen direkten Befehl zu erhalten.